Eifersucht verstehen:  Ein Leitfaden, um gesunde und ungesunde Eifersucht zu unterscheiden

Frau schreit ihren Partner an, im Hintergrund eine verschwommene Silhouette einer anderen Frau, die Eifersucht in einer Beziehung symbolisiert.

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Eifersucht ist ein so stark stigmatisiertes Thema, das mit viel Scham behaftet ist.

Diese Vorurteile geben uns das Gefühl, dass mit uns etwas nicht stimmt, sobald wir eifersüchtig sind.

Immer wieder hört man Sätze wie:

„Du bist zu unsicher.“

„Du musst an deinem Selbstvertrauen arbeiten.“

„Eifersucht ist kein Zeichen von Liebe.“

Ja, all diese Aussagen stimmen auch, aber nur bis zu einem gewissen Teil und lassen sich nicht pauschalisieren. Solche Aussagen verstärken allerdings auch das Gefühl von Scham in uns drin, wodurch es für uns noch schwieriger ist, dieses Gefühl zu transformieren. Eifersucht ist kein Charakterfehler. Eifersucht ist ein völlig normales, menschliches Gefühl, das uns seit Jahrtausenden begleitet. Sie ist ein Körpersignal wie Hunger oder Schmerz – manchmal lästig, aber nützlich.

Sie ist kein Makel, sondern ein Hinweis – eine innere Ampel, die uns zeigt, dass uns etwas wichtig ist und wir Angst haben, es zu verlieren.

„Achtung, hier fühlt sich etwas bedrohlich für deine Sicherheit, Zugehörigkeit oder deinen Wert an.“

Eifersucht ist eine tief verankerte Emotion, die in den ältesten Strukturen unseres Gehirns verankert liegt. Sie gehört zum limbischen System, das eng mit der Verarbeitung von Gefühlen, Motivation und Erinnerungen verbunden ist. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Amygdala, die als eine Art „Alarmzentrum“ fungiert und insbesondere Angst, Unsicherheit und Wut reguliert – alles Gefühle, die eng mit Eifersucht verwoben sind. Somit handelt es sich nicht um ein einzelnes Gefühl, sondern um eine vielschichtige Reaktion, die neurologisch verankert ist.

Meiner Ansicht nach, hat Eifersucht sehr viele Nuancen, die man in Betracht ziehen sollte, wenn man Eifersucht verstehen möchte und wenn man sie in den Griff bekommen möchte.

Eifersucht aus psychologischer und evolutionären Perspektive

 

Aus psychologischer und evolutionärer Perspektive signalisiert uns Eifersucht, dass eine wichtige Beziehung (Partner, Familie, soziale Gruppe) bedroht ist. In der Evolution war das entscheidend für das Überleben und Fortpflanzung. In ihrem Kern geht es darum, eine Bindung zu sichern.

„Eifersucht zeigt uns, dass uns etwas wichtig ist und gibt uns den Impuls, die Beziehungen zu schützen.“

Unser Gehirn reagiert auf Bedrohungen von Bindungen oder auf die Möglichkeit, „ersetzt“ zu werden.

Insbesondere bei Frauen ist Eifersucht tief in ihrer „DNA“ verankert. In einem kollektiven Bewusstsein, das uns heute einfach nicht bewusst ist. Evolutionsgeschichtlich war sie ein Überlebensmechanismus: In der Zeit der Jägerinnen und Sammlerinnen war eine Frau oft auf die Unterstützung eines Partners angewiesen, um Nahrung, Schutz und Sicherheit für sich und ihre Kinder zu bekommen. Wenn der Mann seine Aufmerksamkeit einer anderen Frau schenkte, bedeutete das damals potenziell lebensgefährlichen Verlust. Später, in agrarischen Gesellschaften, waren Besitz, Nahrungsvorräte und Sicherheit stark an Männer gebunden, weil Frauen weniger Landrechte hatten und körperlich oft nicht in derselben Weise wie Männer in den Krieg oder auf die Jagd konnten. Über Jahrtausende patriarchaler Strukturen waren Frauen ökonomisch, sozial und rechtlich von Männern abhängig. Der Verlust eines Partners konnte Armut, Ausstoßung oder sogar Lebensgefahr bedeuten.

Noch bis vor kurzem war es völlig normal, dass Frauen finanziell von Männern abhängig waren – heute ist die Lage anders, aber unser Nervensystem trägt diese alten Programme weiterhin in sich.  Die Eifersucht war also ein biologisches Alarmsystem, ein Signal, das vor Bedrohungen der Bindung warnte. Heute funktioniert dieses alte Programm noch immer, auch wenn die Gefahren längst andere sind – Social Media, Vergleiche oder kleine Unsicherheiten im Alltag.

Eifersucht aus spiritueller Perspektive

Aus spiritueller Sicht kann Eifersucht als ein Hinweis verstanden werden, wo wir nicht ganz in uns selbst ruhen, sondern noch an etwas Äußerem hängen – an einem Menschen, einer Beziehung, einem Status. Laut Spiritualität sollten wir uns im „Detachement“ üben. Was auch absolut richtig ist, aber wir müssen aufhören, uns für diese Gefühle zu verurteilen oder gar nach einer idealisierten „Erleuchtung“ zu streben, denn dieser Wunsch nach Perfektion, dieser Wunsch, erleuchtet zu werden, ist wieder nur das EGO. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir „erleuchtet“ werden, ist sehr gering.

Es ist wichtig, Bewusstheit zu entwickeln, indem wir die Eifersucht wahrnehmen, ihren Kern erforschen und Schritt für Schritt lernen, loszulassen. Je mehr Selbstakzeptanz wir für uns selbst entwickeln, desto leichter wird unser Leben sein. Nicht nur unser Leben wird leichter sein, sondern das Leben auf der ganzen Welt. Je mehr Verständnis wir für uns entwickeln, desto mehr Verständnis können wir der Welt zurückgeben.

Gesunde vs. ungesunde Eifersucht: Wie du den Unterschied erkennst

Gesunde Interpretation: „Da ist etwas, das mir wichtig ist. Ich will es schützen.“

Ungesunde Interpretation: „Ich bin weniger wert, weil jemand anderes Aufmerksamkeit bekommt.“

Gesunde Eifersucht

Eifersucht zeigt, dass wir Angst haben, etwas Wertvolles zu verlieren. Wenn wir sie bewusst reflektieren, kann sie eine Beziehung sogar vertiefen. Gleichzeitig ist sie ein Hinweis auf innere Unsicherheiten, aber mal ehrlich, wer trägt die nicht in sich?

Für mich war es ein großer innerer Kampf, gerade wegen spiritueller Lehren, besonders von Osho. Dort wird oft vermittelt, dass man „über“ Eifersucht stehen müsse, um erleuchtet zu sein. In meinen Augen ist Eifersucht ein völlig normales, natürliches Gefühl: „Ich liebe etwas und habe Angst, es zu verlieren“. Solange sie nicht obsessiv wird, ist sie kein Feind. Wenn wir sie bekämpfen, laufen wir vor uns selbst weg. Unterdrückung führt nicht zur Transformation, nur Akzeptanz kann das.

Aus meiner Erfahrung ist Eifersucht oft auch Intuition. Wir spüren eine Verhaltensänderung auf subtilster Ebene. Das muss nicht bedeuten, dass uns jemand hintergeht, aber vielleicht, dass er sich für jemand anderen interessiert, es jedoch weder uns, noch sich selbst eingestehen will.

 Nur weil wir Eifersucht empfinden, heißt es nicht, dass wir danach auch frei handeln und reagieren sollten!

Wenn wir Eifersucht empfinden, sollten wir ihr erst mal zuhören, was sie uns sagen möchte. Sie fühlen, sie zulassen, sie akzeptieren. Wenn wir nicht in der Lage sind, sie zu transformieren, sollten wir es mit unserem Partner, Freund o.ä. kommunizieren. Viele Sachen gehen über die Eifersucht hinaus oder werden von anderen Sachen begleitet. Wenn dich zum Beispiel stört, dass dein Partner die Fotos von anderen Frauen auf Instagram liket. Muss es nicht zwingend Eifersucht sein, sondern Respekt. Genauso wäre es respektlos, wenn ihr auf der Straße Händchen halten würdet und er würde bei jeder Frau, die ihm gefällt, rufen: „Hey, geiler Arsch„. Sogar das ist absolut subjektiv. Es gibt Frauen, die sowas nicht stört, aber die meisten Frauen, empfinden sowas nicht als reifes und emotional intelligentes Verhalten.

„Krankhafte Eifersucht“

Eifersucht kann auch dann auftauchen, wenn wir mit unserem eigenen Selbstwert im Konflikt stehen. Wenn wir tief in uns glauben, nicht gut genug zu sein, vergleichen wir uns automatisch mit anderen und fühlen uns schnell bedroht. In solchen Momenten sagt die Eifersucht weniger etwas über die Beziehung aus, sondern viel mehr über das Verhältnis, das wir zu uns selbst haben.

Krankhaft wird sie dann, wenn sie alles durchdringt: wenn wir ständig Kontrolle brauchen, dauernd Beweise für Liebe fordern oder uns in Gedankenschleifen verlieren, die keine Ruhe mehr lassen. Dahinter steckt fast immer eine Mischung aus Verlustangst und Besitzdenken, das auf dem Gefühlnicht gut genug zu sein“ basiert. Manchmal steckt aber auch Projektion dahinter. Wir werfen dem Partner bewusst oder unbewusst das vor, was in uns selbst schlummert. Wer z. B. insgeheim mit dem Gedanken spielt, fremdzugehen oder selbst untreu ist, beschuldigt oft den anderen, genau das zu tun. Projektion kann aber auch aus früheren Erfahrungen stammen – wenn wir in vergangenen Beziehungen betrogen oder belogen wurden, tragen wir dieses Misstrauen oft weiter und legen es dem neuen Partner zur Last, selbst wenn er dafür keine Grundlage bietet. In solchen Szenarien wird Eifersucht zur Falle, die uns selbst und dem anderen Freiheit und Vertrauen nimmt und Beziehungen zerstören kann.

Wenn es um Besitzdenken geht, ist es immer das Gefühl, ich bin nicht gut genug und das einzige, was wir wollen, ist nur die Bestätigung, dass sich endlich jemand für uns entscheidet. Was meistens nie passiert. Oft wollen wir, dass unser Partner uns will, nicht aus Liebe zu ihm, sondern um unser eigenes Ego zu stärken und uns als ‚Gewinner‚ zu fühlen.

Aus meiner Erfahrung allerdings suchen wir uns unbewusst Partner aus, die uns unsere Wunden bestätigen.

Wenn wir ein geringes Selbstwertgefühl haben, wenn wir unter Verlustängsten leiden, wenn wir das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein, dann ziehen wir mit unserer Energie meist genau solche Menschen in unser Leben ein, die diese Gefühle spiegeln und verstärken. Diese Energie ist nichts, wofür wir uns schämen sollten, es ist das Ergebnis unserer früheren Erfahrungen im Leben.

Es ist vollkommen natürlich, dass wir uns zu Sachen hingezogen fühlen, die uns vertraut erscheinen, selbst wenn sie ungesund sind. Es ist wichtig, sich dieser Muster bewusst zu werden, um aktiv an ihnen arbeiten zu können.

Deshalb denke ich, dass in vielen Fällen(nicht immer) bei Frauen, so eine „krankhafte Eifersucht“ in Wirklichkeit wieder nur die Intuition ist, die uns sagt, dass die Beziehung zu unserem Partner „nicht sicher“ ist. Nicht alles, was wir als „Bedrohung“ empfinden, ist auch tatsächlich eine Bedrohung. Möglicherweise sehen wir in allem eine Bedrohung, das zu “wahnhaftig” sein kann. Bedeutet allerdings nicht, dass da kein Körnchen Wahrheit dahintersteckt. Es muss nicht bedeuten, dass der Partner fremdgeht, wir können aber auf einer subtilen Ebene spüren, dass „ich für meinen Partner nicht die erste und einzige Wahl bin„, bzw, dass er immer noch „auf der Suche“ ist. Je weniger Selbstliebe und Selbstwert wir besitzen, desto mehr fühlen wir uns zu „toxischen“ Beziehungen hingezogen. In Wirklichkeit nur deshalb, weil wir eine toxische Beziehung zu uns selbst haben.

Solche Beziehungen wollen uns das zeigen. Sie wollen uns beibringen, endlich an uns selbst zu glauben. Anstatt Drama zu machen, in uns zu gehen, hineinfühlen und wenn wir immer noch felsenfest davon überzeugt sind, zu handeln, anstatt um Bestätigung, Aufmerksamkeit, Ehrlichkeit oder Treue zu betteln.  Es geht im Grunde darum, dass wir aufhören, uns immer wieder selbst zu verraten und uns zu „verlassen“ und die Liebe für uns selbst zu entwickeln und priorisieren. Wenn man bei dem Partner das Gefühl hat: „ich bin nicht seine erste Wahl“, spiegelt es meistens genau die Beziehung zu uns selbst- wo wir uns selbst nicht als die ERSTE WAHL sehen.

Damit möchte ich so ein Verhalten keineswegs entschuldigen und Menschen aus der Verantwortung ziehen.

Übertriebene Eifersucht, wo einer der Partner den anderen Partner ständig für untreu hält, ständig misstrauisch ist, sein Handy heimlich kontrolliert, ihn Sachen verbietet, jeder seiner Schritte kontrollieren möchte, ihn unter häufige und aggressive Verhöre unterzieht, ihn ständig beschuldigt zu lügen, kann extrem belastbar sein und eine Beziehung zerstören. Wenn ein offenes Gespräch, Grenzen ziehen und eine Einsicht und der Willen des eifersüchtigen Partners an seinem/ihrem Verhalten zu arbeiten, nicht vorhanden ist, sollten auf jeden Fall Konsequenzen gezogen werden, um sein eigenes Wohlbefinden zu schützen.

Eifersucht zwischen Mutter und Tochter

Eifersucht zwischen Mutter und Tochter ist ein Thema, über das kaum jemand spricht, obwohl es so oft vorkommt.

Gerade, wenn Töchter erwachsen werden oder heranwachsen, kann in Müttern unbewusst ein Konkurrenzgefühl entstehen. Viele Mütter fühlen sich unbewusst bedroht, wenn ihre Tochter jung, schön und voller Möglichkeiten ist. Dinge, die sie selbst vielleicht nicht mehr hat oder niemals hatte. Hier schwingt Neid mit: das Gefühl, dass die Tochter nun das „bessere Leben“ führt oder dass ihr die Aufmerksamkeit zuteil wird, die die Mutter vermisst (beispielsweise von dem Vater).

Auf der anderen Seite können auch Töchter auf ihre Mütter eifersüchtig sein. Beispielsweise, wenn die Mutter anderen Geschwistern mehr Aufmerksamkeit schenkt. Die Tochter könnte Angst haben, die Liebe, die Bindung, die Zuwendung oder die Aufmerksamkeit der Mutter zu verlieren oder das Gefühl haben, nicht genug zu bekommen.

Eifersucht in dieser Beziehung ist also oft ein Mix aus Neid, Vergleichen und dem Wunsch nach Anerkennung. Dahinter steckt nicht Bosheit, sondern die tiefe Sehnsucht nach Liebe und dem Gefühl, „genug“ zu sein – sowohl für die Mutter als auch für die Tochter.

Eifersucht in Freundschaften

Eifersucht unter Freunden fühlt sich oft kleinlich an, aber sie zeigt uns, wie wichtig uns die Beziehung eigentlich ist. Wenn die beste Freundin plötzlich jemand Neues trifft, wenn sie weniger Zeit hat oder einem anderen mehr anvertraut, spüren wir diesen Stich: „Ich bin nicht mehr die wichtigste Person. Es ist verletzend, weil wir Nähe verlieren, die uns Halt gibt. Aber gerade in Freundschaften ist es wichtig zu verstehen: Eifersucht heißt nicht automatisch, dass wir besitzergreifend sind. Sie zeigt oft einfach nur, wie sehr wir dazugehören wollen. Hängt aber wieder stark vom Ausmaß ab.

Fazit: Eifersucht ist ein Wegweiser zu uns selbst

Eifersucht ist kein einfaches Gefühl und ist nichts, wofür wir uns schämen müssten. Sie kann aus einem geringen Selbstwert, aus alten Verletzungen, Verlustängsten, aus dem Gefühl „nicht gut genug zu sein“ oder einem tiefen Bedürfnis nach Bestätigung entstehen. Sie kann aber genauso eine gesunde Intuition sein, die uns warnt, wenn in der Beziehung etwas nicht stimmig ist. Wichtig ist, dass wir uns nicht von ihr steuern lassen, sondern ihr zuhören, ohne uns in ihr zu verlieren. Eifersucht zeigt uns unsere wunden Punkte, doch sie zeigt uns auch, ob unsere Beziehung uns Sicherheit gibt oder nicht. Der Schlüssel liegt darin, beides zu unterscheiden. Was gehört zu mir und meiner Heilung und was ist tatsächlich ein Verhalten meines Partners, das ich nicht akzeptieren will oder sollte.

Viele Menschen vertreten die Ansicht, dass alles nur unsere Gefühle sind und quasi unser Problem sind. Ich bin allerdings zum anderen Entschluss gekommen und zwar, dass jeder von uns gewisse Unsicherheiten in sich trägt und wenn es uns nichts kostet, sollten wir dem Partner entgegenkommen. Es ist an der Zeit, gesunde Beziehungen zu führen und zu realisieren, dass (fast) keiner ohne frühere schmerzhafte Erfahrung in eine Beziehung kommt.

Es ist wichtig, seine Bedürfnisse in einer Beziehung zu kommunizieren und eine gemeinsame Lösung zu finden. Eine Beziehung ist das stärkste Instrument, das uns dabei helfen kann, unseren unsicheren Bindungsstil „reparieren“ zu können. Denn niemand von uns ist perfekt und wird es vermutlich auch niemals sein und genau darum geht es im Leben. Viele behaupten auch, man muss sich zuerst selbst lieben lernen, um eine Beziehung eingehen zu können. Das stimmt auch, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Denn unsere Bindungsmuster können wir in Abwesenheit anderer Menschen niemals „vollständig heilen„, da diese DURCH BEZIEHUNGEN zu anderen ENTSTANDEN sind. Deshalb benötigen wir neue positive Erfahrungen, die unser Nervensystem neu „programmieren“ können.

Und seien wir uns mal ehrlich, wenn der Partner wirklich 0,0% Eifersucht zeigt, hat man das Gefühl, als wären wir dem Partner egal. Ich meine damit keine Kontrollsucht, vielmehr ein Blick „Ah, der Typ flirtet etwas zu hart mit dir„. Viele halten dies für keine echte Liebe. Ich halte das für eine normale gesunde menschliche Liebe, denn die meisten von uns werden niemals fähig sein, wirklich bedingungslos zu lieben und so eine Erwartung an uns und unsere Mitmenschen zu stellen, ist ziemlich delusional. Insbesondere wenn man noch stark emotional involviert ist. Bedingungslose Liebe in Liebesbeziehungen entsteht oft erst, wenn wir emotionalen Abstand gewinnen können.

Wir sollten uns selbstverständlich dennoch im Detachment üben, nicht in „Dramen“ verfallen, unsere inneren Wunden heilen, nicht aus dem Affekt reagieren, aber gleichzeitig auch Mitgefühl für uns selbst entwickeln und uns für diese Gefühle nicht verurteilen. Oft erkennen wir, dass diese Gefühle in Wirklichkeit nichts mit dem Partner zu tun haben und nur eine Projektion unseres Inneres und unserer Wunden sind. Dieses Gefühl ist meistens eine Einladung zur Heilung.

Wenn wir uns wertlos fühlen, dann dürfen wir an unserem Selbstwert arbeiten, z. B. durch Innere-Kind-Arbeit, durch das bewusste Neuschreiben alter Glaubenssätze und indem wir lernen, uns selbst die Liebe zu geben, die wir im Außen suchen. Eifersucht kann dann von einem zerstörerischen Gefühl zu einem wertvollen Wegweiser werden, der uns Schritt für Schritt näher zu uns selbst bringt.

 

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FAQ zum Thema Eifersucht

Was ist Eifersucht?

Eifersucht ist eine vielschichtige emotionale Reaktion, die entsteht, wenn wir eine Bedrohung in einer wichtigen Beziehung wahrnehmen. Sie ist nicht einfach ein einziges Gefühl, sondern eine Mischung aus negativen Empfindungen wie Angst, Unsicherheit, Minderwertigkeitsgefühlen, Verlustangst und Wut. Dieses Gefühl dient als inneres Alarmsystem, das uns auf eine potenzielle Gefahr für eine wertvolle Bindung hinweist. Eifersucht ist kein rein kognitiver Gedanke, sondern eine tief verwurzelte Emotion, die in den ältesten Teilen unseres Gehirns verarbeitet wird. Sie ist Teil des limbischen Systems, dem Bereich, der für die Verarbeitung von Emotionen, Motivation und Gedächtnis zuständig ist. Insbesondere die Amygdala spielt eine zentrale Rolle. Sie dient als eine Art „Angstzentrale“ im Gehirn und verarbeitet die Emotionen von Furcht, Unsicherheit und Wut, die wesentliche Bestandteile der Eifersucht sind. Es handelt sich also nicht um ein einzelnes Gefühl, sondern um eine komplexe Reaktion, die im Nervensystem verankert ist und durch diese spezifischen Gehirnregionen gesteuert wird.

Was ist die Ursache für Eifersucht?

Aus einer evolutionären Sicht ist Eifersucht ein tief verwurzeltes, biologisches Alarmsystem- ein Überlebensmechanismus. Sie entwickelte sich, um die Bindung zu einem Partner zu sichern, die für das Überleben und die erfolgreiche Weitergabe der eigenen Gene entscheidend war. Eifersucht diente in der Urzeit dazu, uns vor möglichen Rivalen zu schützen und sicherzustellen, dass die Ressourcen und der Schutz des Partners weiterhin der eigenen Familie zugutekamen. Die Eifersucht, die uns als evolutionäres Schutzsystem diente, ist auch noch Hunderte von Jahren später tief in unserem limbischen System und der Amygdala verankert.

Ist Eifersucht normal?

Ja, ein gewisses Maß an Eifersucht ist völlig normal und wird für viele als Teil einer gesunden Beziehung angesehen. Sie kann ein Hinweis darauf sein, dass einem eine Beziehung wichtig ist und man sie nicht verlieren möchte. Viele Menschen, die behaupten, nicht eifersüchtig zu sein, verdrängen das Gefühl oft, weil es als unangenehm empfunden wird. Eifersucht wird dann zu einem Problem, wenn sie übertrieben, unbegründet oder zwanghaft wird und die Beziehung durch ständiges Misstrauen und Konflikte belastet.

Was steckt hinter dem Gefühl Eifersucht?

Hinter dem Gefühl Eifersucht steckt der Wunsch, eine wichtige Beziehung zu bewahren und die Angst, etwas zu verlieren. Es ist ein Hinweis, der uns darauf aufmerksam macht, dass etwas für unsere emotionale Sicherheit oder unseren Wert bedrohlich erscheinen könnte.

Ist Eifersucht ein Zeichen von Liebe? 

Eifersucht ist kein direkter Beweis für Liebe, zeigt aber, dass einem die Beziehung wichtig ist und sie Angst haben, sie zu verlieren. Ein gewisses Maß an Eifersucht kann für viele Menschen zur menschlichen Liebe dazugehören, solange sie nicht die Oberhand gewinnt. Ein kleiner Funke Eifersucht kann für viele Menschen zu gesunder, menschlicher Liebe dazugehören.

Wie kann man Eifersucht “heilen”? 

Eifersucht zu „heilen“ bedeutet, sich mit den eigenen inneren Wunden auseinanderzusetzen. Der erste Schritt ist, Eifersucht als Signal zu sehen, ihr zuzuhören und sie zuzulassen. Es geht darum, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken, alte Glaubenssätze und mögliche Projektionen zu hinterfragen und sich die Liebe, Aufmerksamkeit und Bestätigung zu geben, die man im Außen sucht. Manchmal bedeutet es aber auch, SelbstVERTRAUEN zu entwickeln und sich selbst zu trauen, den eigenen Impulsen zu vertrauen, anstatt nach “Beweisen” zu suchen.

 

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